Alleinreisende Flüchtlinge

…es soll ja noch bis zum Spätherbst dauern, bis die Unterkunft fertig ist, denn es gibt viel zu tun:

Auf 2.500 Quadratmetern werden jeweils 20-Quadratmeter-Zimmer eingerichtet, in denen vorwiegend Familien und alleinreisende Flüchtlinge untergebracht werden sollen. „Jeweils mehrere Bewohnerräume haben gemeinschaftlich zu nutzende Küchen sowie Dusch- und WC-Räume auf jeder Etage“, erläutert Katja Glahn, Sprecherin des Bezirks Hamburg-Nord.

Aber was sind denn „alleinreisende Flüchtlinge“? Das ist doch schon wieder so ein Neusprech, mit dem möglichst um den heißen Brei geredet werden soll. Seit wann „reisen“ die Flüchtlinge, ich dachte, die fliehen. Ich übersetze das mal mit „junge Männer“, das mag man aber nicht so gerne sagen, denn da werden die Anwohner schnell nervös. „Junge Männer“ aus Kulturkreisen, in denen Polygamie so normal ist wie das Recht des Stärkeren – die hat man nicht so gerne direkt im Hinterhof, wenn sich vorne die Töchter in kurzen Klamotten in Richtung Stadtpark oder Kiez aufmachen.

Warum junge Männer? Wo sind denn die Frauen und Kinder, sind die noch im Kriegsgebiet? Haben die jungen Männer sie zurückgelassen? In jeder halbwegs zivilisierten Gesellschaft heißt es bei Lebensgefahr “Frauen und Kinder zuerst”:

Laut dem Jahresbericht 2013 des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge sind bis zu 75 Prozent aller nach Deutschland kommenden Asylbewerber männlich und im Alter zwischen 18 und 35 Jahren. Einen Grund dafür kann Johannes Freudewald, Sprecher des Landkreises Harburg, nicht nennen.

Aber wir werden es schaffen und die alle integrieren, auch die jungen Männer. Julia Rauner von der Initiative „Welcome to Barmbek“ hat praktische Erfahrungen, wie sie die jungen Männer beschäftigt und integriert:

„Wir haben […] viele positive und bereichernde Erfahrungen gesammelt mit Sportangeboten, Sprachkursen, einer Teestube und vielem mehr.“

Und hier in der Hufnerstraße gibt es so viel mehr:

„Sie werden mitten im Stadtteil leben, alles Wichtige in unmittelbarer Nähe haben, Einkaufsmöglichkeiten, Zinnschmelze, Stadtpark, gute ÖPNV-Anbindung und last but not least eine Bücherhalle. Wir sind gespannt auf unsere neuen Nachbarn.“

Ich muss zugeben, eine Bücherhalle würde mir den Aufenthalt in Syrien auch sehr verkürzen. Aber eines haben wir gemeinsam, liebe Julia – ich bin auch gespannt auf die neuen Nachbarn.

Mit Beschweigen kommen wir nicht weiter

Ein perfekter Beitrag von auf „Die Achse des Guten“.
Sage niemand, er habe es nicht kommen sehen.

 

Heute mache ich mich unbeliebt. Ich gestehe: Ich bin ein Willkommenskulturbanause. Man wird mich aus den einschlägigen Ecken für dieses Statement einen Rassisten schimpfen (alternativ: einen Islamophoben, Fremdenfeind, Rechtspopulisten, Flüchtlingshasser, Extremist der Mitte, Nazi in Nadelstreifen, you name it), aber das ist mir langsam Wurscht. Die reflexhafte Entsorgung kritischer Anmerkungen bzw. missliebiger Ansichten zur ungebremsten Einwanderung im „braunen Sumpf“ gehört zur billigen diskursiven Masche der Dauerempörten und dient nur dazu, jede sachliche Debatte im Keim zu ersticken. Kritiker moralisch zur Sau zu machen, ist ja auch leichter, als unhaltbare Zustände argumentativ zu rechtfertigen.

Worum es geht

Ich weiß, dass es tatsächlich Leute gibt, die am liebsten jeden Ausländer rauswerfen würden, Neonazi-Gesocks etc., geschenkt. Aber, bitte: Macht dieser tatsächlich beklagenswerte Umstand die unkontrollierte Zuwanderung (und sie ist längst außer Kontrolle geraten) deshalb sakrosankt? Oder ist es nicht vielmehr so, dass wir uns gerade eine unüberschaubare Anzahl von Personen ins Land holen, die nicht weniger gruselig sein können als die Springerstiefel tragenden Glatzen aus Brandenburg? Man denke nur an die 40.000 Salafisten, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Oder an ganz normale Muslime, die einen ganz normalen muslimischen Antisemitismus kultivieren.

Worum es mir hier geht: eine rationale Bewertung der Zustände und um einen ehrlichen Umgang damit. Während Theo Sommer von der ZEIT eine wohlwollende Studie aus Großbritannien (!) zitiert, in der es um Arbeitsmigranten (!!) aus EU-Ländern (!!!) geht, um uns, die er wohl für ebenso so blöd hält wie sein Finanzamt, mit Verweis auf den demographischen Wandel die „Zuwanderung“ in toto schmackhaft zu machen (als wären Polen, Niederländer oder Spanier das Problem!!!!), treiben mich, kleinlich und spießig wie ich bin, schon länger ein paar ketzerische Fragen um:

Warum wird keine Unterscheidung mehr getroffen zwischen Arbeitsmigranten, Flüchtlingen und politisch Verfolgten?

Wie viele Menschen werden in den nächsten Jahren zu uns kommen oder besser: Wie viele werden bleiben und wie viele gehen müssen?

Wie und wo werden sie behaust, wer kommt für Kost, Logis, Taschengeld und medizinische Versorgung auf?

Wer genau immigriert? Wie sieht es mit dem Familiennachzug aus?

Sind diese Menschen wirklich alle integrationswillig und -fähig?

Und nicht zuletzt: Welche Folgen könnte Einwanderung insbesondere aus islamischen Ländern für die innere Sicherheit haben?

Wenn neben Gentechnikfeinden, Atomkraftgegnern und TTIP-Kritikern noch weitere Bundesbedenkenträger zugelassen sind, dann möchte ich diese Fragen hier stellvertretend für viele aufwerfen. Da bereits 16,5 Millionen Deutsche einen Migrationshintergrund haben, also gut jeder Fünfte, von denen 10 Millionen einen deutschen Pass besitzen (ich bin einer davon), sollte der Multikulti-Bedarf längst gedeckt sein, insbesondere im Hinblick auf massive Probleme, die bereits Zugewanderte geschaffen haben. Gibt es einen Plan, wie man diese gravierenden Missstände in den Griff bekommt? Oder hoffen die gegenwärtig Regierenden, dass die Scheiße erst dann so richtig in den Ventilator gerät, wenn sie längst aus der Verantwortung entlassen sind?

Zwei Punkte, um die sich Politik und die Meinungsmacher in den Medien herumdrücken, sind schlicht nicht von der Hand zu weisen:

Erstens: Die schiere Masse der „Flüchtlinge“ wirft massive finanzielle und logistische Probleme auf, die sich in den kommenden Jahren noch verschärfen werden. Schon jetzt sind Bund, Länder und Kommunen heillos überfordert. Wenn schon Zeltlager in Parkanlagen errichtet werden, mag man sich nicht vorstellen, wie das hier 2018, 2024 oder 2030 aussehen wird..

Zweitens: Mit der massiven Zuwanderung, oft genug illegalen Einwanderung aus der islamischen Welt, importieren wir auch sozialen, religiösen, politischen und gesellschaftlichen Sprengstoff, und das dürfen wir wahrscheinlich wörtlich nehmen.

Wer sich um diese Fakten herumdrückt, handelt schlicht verantwortungslos. Die schrägen Töne bei Pegida et al. interessieren mich nicht die Bohne – die Verantwortlichen müssen hier in die Pflicht genommen werden und, wenn sie schon keine Antworten haben, zumindest eine redliche Debatte über Sinn und Zweck, Management, mögliche Folgen, Grenzen und auch Gefahren der Zuwanderung zulassen, sonst fliegt uns früher oder später vor lauter guter Absicht der ganze Laden um die Ohren.

Muss ich jeden willkommen heißen, der an meine Türe klopft?

Sagen wir es so: Wenn ich eine Party veranstalte, überlege ich, wie viele Gäste ich einlade. Wie viele finden Platz, wie viele kann ich verköstigen? 30 schaff’ ich, bei 50 wird’s verdammt eng, eher eine Stehparty. Bei 100 muss ich passen. Bin ich jetzt für Heiko Maas ein Gästehasser, für den man sich schämen muss? Wahrscheinlich, denn ich nehme mir auch noch heraus, selbst zu bestimmen, wen ich hereinbitte: Freunde, gute Bekannte, Verwandte, vielleicht noch nette Nachbarn – aber nicht jeden Honk von der Straße, schon gar nicht irgendwelche Leute, mit denen ich nichts, aber auch gar nichts gemeinsam habe.

Für die Politik gilt das nicht: Sie nimmt jeden, der es bis auf deutschen Boden schafft, und sei er durch sieben bombensichere Staaten Europas „geflüchtet“, bis er endlich einem Bundesbeamten das Zauberwort „Asyl“ vorsingen kann. Für ganz Deutschland werden in diesem Jahr 550.000 sogenannte Flüchtlinge erwartet. Warum sogenannte Flüchtlinge? Nun, nehmen wir die Balkanstaaten, woher etwa 40 Prozent der Asylbewerber stammen, wo aber bereits seit etlichen Jahren kein Krieg mehr geführt und niemand wirklich verfolgt wird – mit Ausnahme der Sinti und Roma, die es in Serbien und Mazedonien nicht leicht haben. Kein Wunder also, dass die Anerkennungsquote für Asylbewerber südosteuropäischer Herkunft gerade mal 0,2 Prozent beträgt. Das Problem liegt aber darin, dass die 99,8 Prozent, deren Asylbegehren negativ beschieden wurde, dennoch im Land bleiben.

Wobei mir die Menschen vom Balkan immer noch näher stehen als solche aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan. Die kommen zwar tatsächlich aus Kriegsgebieten, sind aber nach aller Erfahrung mit unserer Kultur und Gesellschaft meistens nicht kompatibel. Natürlich ist beileibe nicht jeder einzelne Libanese, Libyer oder Syrer ein Problemfall, in der Masse allerdings schafft insbesondere die Einwanderung von Muslimen jede Menge Konflikte, worauf wir später noch zu sprechen kommen werden.

Eines ist offensichtlich: Die Ankunft von jährlich mehr als einer halben Million Menschen (entspricht ungefähr der Einwohnerzahl Bremens oder Leipzigs), die mutmaßlich dauerhaft bleiben werden, wirft allerlei Probleme auf, die von Politik und Medien bis heute geleugnet oder verharmlost werden. Lehrer, Polizisten, Justizangestellte, Stadtkämmerer und Streetworker, ja eigentlich alle Bürger, die im Alltag damit konfrontiert werden, können ein Lied davon singen, aber auf die mag niemand hören, wenn es gilt, Humanität, Toleranz und Großzügigkeit anzumahnen.

Während es selbstverständlich viele rechtschaffene Zuwanderer gibt, die sich hier ein neues, besseres Leben aufbauen möchten, und denen wir in der Tat helfen sollten, gibt es eben auch andere, die eine gesellschaftliche, finanzielle und logistische Herausforderung und, ja, auch Belastung darstellen. Unterkünfte bauen sich nicht von allein, Arbeitsplätze müssen geschaffen werden, Integration muss von beiden Seiten gewollt und das alles auch noch von irgendjemandem finanziert werden. Um es klar zu sagen: Es kostet Milliarden, keine Peanuts. Wer darauf hinweist, wird allerdings als hartherziger, asozialer Drecksack hingestellt – oder eben gleich als dumpfdeutscher Fremdenhasser. Dass man die durchaus vorhandene Hilfsbereitschaft der Leute damit auf Dauer überstrapaziert, liegt auf der Hand.

Reden wir zuerst, kalt und menschenverachtend, vom Geld.

Wer soll das bezahlen?

Bis zum 7. Juli habe ich, wie andere arbeitende Menschen auch, nur für den Staat geackert. Ich zahle die horrenden Steuern gern, weil eben auch Menschen mit durchgezogen werden müssen, die es allein nicht schaffen. Das ist in Ordnung für mich, auch wenn ich bei dem Gedanken daran, dass ein Teil meines sauer verdienten Geldes an die Palästinensische Autonomiebehörde fließt, die damit die Familien von Terroristen alimentiert, kotzen könnte. Man kann es sich eben nicht aussuchen.

Nicht zu leugnen ist allerdings, dass Bund, Länder und die chronisch klammen Kommunen auf die aktuelle „Flüchtlings“-Welle nur noch einigermaßen kopflos mit durchaus kostspieligen ad-hoc-Maßnahmen reagieren.

Hier stellt NRW mal eben weitere 206 Millionen Euro für Flüchtlinge bereit (1), dort sagt der Bund mal eine weitere Milliarde zu (2). Wir sind schließlich, obwohl mit 2,17 Billionen Euro in der Kreide stehend, „ein reiches Land“, und Minister Schäuble, der sich offenbar eine Herde Dukaten scheißender Goldesel hält, kann nach seinem morgendlichen Bad im Geldspeicher immer wieder neue Kohle locker machen, ganz egal, ob wir die von den Griechen gepumpten 86 Milliarden Euro jemals wieder sehen oder nicht.

Mag auch manche Omi jeden Euro ihrer kargen Rente dreimal umdrehen müssen, wenn sie im Penny-Markt steht: Für Eritreer, Somalis, Syrer und Iraker ist die Staatsknete da. Der mir aus sicherer Quelle kolportierte Fall eines 11-jährigen afghanischen Jungen, der mehrmals im Monat per Taxi von seinem Wohnort in Norderstedt zum Deutschkurs in eine Schule nach Kaltenkirchen chauffiert wird, was die Kommune (also: den Steuerzahler) monatlich mal eben 400 Euro kostet, machte mich vielleicht weniger fassungslos, würde ich nicht gleichzeitig eine alte Dame kennen, die einen dementen Mann hat und demnächst aus ihrer Wohnung ausziehen muss, weil sie die 80 Euro Mieterhöhung nicht mehr stemmen kann. Beinahe jeder wird ähnliche Fälle kennen, und die lassen nur den Schluss zu, dass in diesem Staat was faul ist, ja, zum Himmel stinkt.

Hinzu kommt, dass das mit der Dankbarkeit so eine Sache ist. Eben erwähnter afghanischer Schüler tituliert seine Lehrer jedenfalls gern als „Arschlöcher“, so weit sind seine Deutschkenntnisse schon gediehen. Dann sind da die Flüchtlinge aus Senegal, Mali und Eritrea, die in ihrer Indersdorfer Notunterkunft randalierten (3), u.a. weil sie mit einer warmen Mahlzeit mittags und einer kalten Brotzeit am Abend nicht zufrieden waren, sondern zwei warme Mahlzeiten verlangten („am liebsten jeden Tag Huhn, Reis und Kartoffeln“). Man sollte meinen, dass jemand, dessen Leben anderswo bedroht sein soll, andere Sorgen hat, oder ist so eine Überlegung schon wieder empathielos?

Und da ist die Flüchtlingsfamilie aus Libyen (4), die, irgendwie im süddeutschen Burghausen gestrandet, nicht in eine Gemeinschaftsunterkunft ziehen mochte und auch die vom Ausländeramt angebotenen Wohnungen (66 qm und mehr) ablehnte: Sie forderte, Obacht!, tatsächlich „ein eigenes Haus“. Als die alternativ verlangte Unterbringung in einem Hotel abgelehnt wurde, reiste die Familie, abgestoßen von der skandalös unterentwickelten Willkommenskultur in der bayerischen Provinz, nach München weiter. Verständlich, denn politisch Verfolgte genießen Asylrecht, wie es in Artikel 16a GG heißt. Nur, wie sollen sie das genießen, wenn die ungastlichen Deutschen kein eigenes Haus und zwei warme Mahlzeiten täglich garantieren wollen?

Klinge ich zynisch? Und geizig, weil für jeden einzelnen der etwa 14.000 „minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge“ (also in der Regel: 16- oder 17-jährige Muslime) in Deutschland rund 60.000 Euro jährlich ausgegeben werden (5)? Während gleichzeitig im nahen Umfeld ihrer Unterkünfte die Kriminalitätsrate in die Höhe schiesst? Wie soll man so etwas einer hart arbeitenden Krankenschwester oder Kassiererin bei Aldi schlüssig erklären?

Ja, ich weiß, die von der Kinder- und Jugendhilfe betreuten Flüchtlinge haben mitunter tatsächlich ein schweres Los hinter sich, sind, wie es so oft heißt, „traumatisiert“. Offen bleibt trotzdem die Frage, ob wir uns mit solchen „Zuwanderern“, zumal in dieser Größenordnung, einen Gefallen tun. Mein Vater kam aus einem bitterarmen sardischen Dorf und wuchs mit sieben Geschwistern auf – in Deutschland konnte er sich zum ersten Mal sattessen und auch deshalb, fand er, hatte er Grund, dankbar zu sein, egal wie oft er sonst auf dieses Land schimpfte. Es wäre ihm, bei allen Anfeindungen im damals wirklich noch spießigen Deutschland und auch trotz mancherlei Diskriminierung, nie in den Sinn gekommen, hier als „Gastarbeiter“ kriminell zu werden. Das traf auf so gut wie jeden seiner Generation zu, egal ob aus Italien, Spanien, Portugal, Jugoslawien oder der Türkei. Heute ist das anders, und nicht zuletzt haben wir das gewissen Ethnien zu verdanken.

Wer behauptet, dass die Zuwanderung Hunderttausender bzw. Millionen Allochthoner sich unterm Strich auszahlen wird, glaubt auch, dass die Rente sicher ist oder dass sich alle elf Minuten ein Single über Parship verliebt. Es ist vielmehr so: Abermilliarden in eine in mancherlei Hinsicht fragwürdige Zuwanderung zu investieren, könnte sich als desaströses Geschäftsmodell entpuppen. „Deutschland schafft sich ab“, so formulierte es Thilo Sarrazin. Das ist natürlich hart, und unseren Politikern und Medienschaffenden wird sicher ein sedierender Begriff einfallen. „Selektiver Rückbau“ vielleicht. Hört sich doch ganz gut an.

Wohin mit den Menschen?

Schon jetzt platzen die Erstaufnahmelager aus allen Nähten. Allein in Hamburg stehen jeden Tag weitere 300 Leute auf der Matte, die irgendwo untergebracht werden müssen, und zwar sofort, unverzüglich. Bundesweit sind es viele Tausende, und notfallmäßig werden schon mal Schulen oder Turnhallen requiriert, Ex-Kasernen oder auch, wie in Osnabrück, ein ehemaliges Bundeswehrkrankenhaus. Containerdörfer und Zeltlager schießen wie Pilze aus dem Boden. Sogar der Parkplatz vorm HSV-Stadion wurde – „Erweiterung der Erstaufnahmeeinrichtung Schnackenburgallee“ – zum Campingplatz umfunktioniert, wobei mehr Fläche beschlagnahmt wurde als mit dem Verein abgesprochen. Schon werden Parkanlagen ins Visier genommen.

„Die Stadt wird sich verändern“, meinte Sozialsenator Scheele kürzlich, und das darf man getrost als Drohung auffassen, denn schon jetzt ist die Stadt, in die ich vor 25 Jahren übersiedelte, nicht mehr dieselbe. Und sie war damals schon ziemlich international, so wie das Ruhrgebiet, aus dem ich ursprünglich komme. Heute packt mich, wenn ich durch die City meiner Heimatstadt gehe, das nackte Grausen, und wenn die Hamburger Innenstadt demnächst so aussehen soll wie die Gegend um den Harburger Bahnhof, Billstedt oder Wilhelmsburg, dann gute Nacht. Genau das will uns Scheele aber zumuten. Man werde, egal wo man aus dem Haus trete, künftig keine tausend Schritte nach links oder rechts tun können, ohne auf eine Flüchtlingsunterkunft zu stoßen. Das hat er wirklich so gesagt.

Mehr als fragwürdig, auf welche Begeisterung ein solches Szenario bei den Autochthonen stoßen mag. Ich vermute mal: auf herzlich wenig (und das, obwohl man hier immer schon bereitwillig Menschen aus aller Herren Länder aufgenommen hat).

Nicht zuletzt aufgrund der großen Zahl. Manche Stadtteile sind schon jetzt mit Zuwanderern überversorgt, anderen, wie dem feinen Harvestehude, steht die Bereicherung noch bevor. Dort widersetzen sich die Villenbewohner rund um die Sophienterrasse dem Umbau des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes zum Flüchtlingswohnheim derzeit mit rechtlichen Mitteln.

Tatsächlich passen die Zugereisten aus Syrien und dem Irak in diese Gegend wie Florian Silbereisen in die „aspekte“-Redaktion. Allein: alle hätten ihren Beitrag zu leisten, da ist die Behörde unerbittlich. Und entschlossen, den Pöseldorfer Großbürgern notfalls auch gegen deren Willen endlich zur Behebung kultureller Defizite zu verhelfen.

Gern organisiert man so etwas inzwischen am Bürger vorbei – der wird dann am Ende eben vor vollendete Tatsachen gestellt. Wie in Lübeck, wo man den 1700 Bewohnern der Bornkamp-Siedlung eine Erstaufnahmestelle für 600 Flüchtlinge vor die Nase setzen wollte; dort, wo eigentlich mal ein Sportplatz vorgesehen war. Ätsch!

Es sind vor allem die Städte, die vor der Herausforderung stehen, immer mehr Migranten versorgen zu müssen, da sie, wie die neue Präsidentin des Städtetags Eva Lohse (CDU) kürzlich dem SPIEGEL erzählte, „fast nur noch alleinstehende Männer zugewiesen bekommen“; und die zieht es nicht in entvölkerte Gegenden Mecklenburg-Vorpommerns, sondern dahin, wo die Musik spielt. In den Gemeinschaftsunterkünften geht’s dann zu wie einst auf der Neuköllner Rütli-Schule, mehr als einmal wurden junge männliche Flüchtlinge von anderen jungen männlichen Flüchtlingen umgebracht, so wie ein 17-jähriger afghanischer Schüler in der Hamburger Nelson-Mandela-Schule von einem anderen afghanischen Schüler. Ja, auch so kann Zuwanderung aussehen. So wie es unter Deutschen gute Menschen und Arschlöcher gibt, ist es auch bei den Migranten. Überraschung.

Wenn man dann noch lesen muss, dass in Niederkassel eine achtköpfige Familie aus ihrem Haus geworfen wird, weil die Gemeinde dort 25 Flüchtlinge unterbringen will (6), braucht man sich über einen gewissen Unmut in der Bevölkerung nicht zu wundern. Das offiziell gern gemalte rosarote Bild von der idealtypischen Flüchtlingsfamilie aus Syrien (Vater: Arzt, Mutter: Teresa, dazu ein paar niedliche, lernbegierige Kinder) entspricht eben nicht den Alltagserfahrungen der Menschen. Die empfinden das Beschönigen und Ignorieren der offensichtlichen Probleme zunehmend als unerträgliche Verarsche. Mit Recht.

Also – wie soll das in Zukunft laufen? Wenn nächstes Jahr wieder 550.000 Menschen kommen? Oder sogar noch mehr, denn das ist der Trend? Und übernächstes Jahr? Und danach? Die Menschen würden das gerne wissen. Übrigens nicht nur in Deutschland.

Alles kein Problem, oder was?

Hier wird es richtig unangenehm. Hunderttausende Migranten mögen in Ordnung sein, und wären wir in ihrer Lage, würden wir sicher auch nicht anders handeln. Viele Menschen haben das Pech, in Kriegsgebieten oder Elendsvierteln aufzuwachsen, und wollen nur noch weg. Das ist verständlich und man sollte es ihnen nicht zum Vorwurf machen. Es ist nur die Frage, ob wir das verkraften können. Und ob wir einen signifikanten Teil dieser Zuwanderer wirklich brauchen: Jeder weiß, wovon ich spreche, denn die fleißigen und freundlichen Vietnamesen und Thailänder sind nicht das Problem, wohl aber viele der Migranten aus muslimischen Ländern. Nicht der türkische Gemüsehändler und nicht der iranische Änderungsschneider. Aber zum Beispiel der salafistenbärtige Typ mit finsterem Blick und Gewand über Pluderhosen samt vollverschleierter Begleiterin. Wenn ich eines solchen Zuwanderers gewahr werde, verliert der biodeutsche Tennissocken-in-Sandalen-Träger für mich seine Schrecken. Wäre der Salafist nur eine ästhetische Zumutung, ließe sich auch das aushalten, aber sein Charakter ist es, der eine instinktive Abwehrreaktion auslöst. Was Frauen, Schwule und Juden angeht, vertritt dieser Herr garantiert Ansichten, die denen unserer Gesellschaft diametral entgegengesetzt sind.

Er wird nicht zum Elternabend in der Schule erscheinen, wird seine Töchter vom Schwimmunterricht und der Klassenfahrt abmelden. Er wird gegen den Sexualkundeunterricht protestieren, und wenn der Geschichtslehrer das Thema Holocaust anschneidet, werden seine Kinder nichts davon hören wollen, sondern „Und was ist mit Palästina?“ fragen. Am Al-Quds-Tag wird er judenfeindliche Parolen rufen, er wird auf der „Muslim Markt“-Seite der Özoguz-Brüder surfen und möglicherweise hat er sogar Sympathien für die Kopfabschneider des Islamischen Staates. Wie das Vorstandsmitglied des Moscheevereins DITIB in Dinslaken, der gemeinsam mit einem Jugendlichen mit IS-Erkennungszeichen für ein Foto posierte (7).

Brauchen wir so einen hier? Wer hat den überhaupt hergeholt und: warum, um Himmels Willen?! Was mich angeht, so nehme ich im Zweifel lieber die in islamischen Ländern verfolgten Christen auf als Leute, von denen ich nicht weiß, ob sie vor Assad oder dem IS geflohen sind. Und die ihre christlichen Schicksalsgenossen auch mal vom Flüchtlingsboot ins Mittelmeer stoßen (8). Der Islamunterricht an Grundschulen und die Eröffnung einer islamischen Bank gehen mir – und nicht nur mir – gegen den Strich, ebenso wie das Ranwanzen des Bayerischen Rundfunks mit einem Extra-Programm zum „heiligen Monat“ Ramadan. Geht’s noch?

Immer weniger Schüler können schwimmen. „Fast jeder zweite Drittklässler im Problemkiez Neukölln kann nicht schwimmen“, schreibt die WELT (9). „Wo viele Arbeitslose wohnen und der Migrantenanteil hoch ist, sind es 80 Prozent.“ Denn: „Bei Muslimen ist Schwimmen nicht so üblich“. Und deshalb schafft eine Schule Ganzkörperschwimmanzüge für muslimische Mädchen an (10), und der Bezirk initiiert ein Pilotprojekt mit dem Titel “Neuköllner Schwimmbär”, damit Neuköllner Zweitklässler eine Intensivbetreuung genießen. Kostet bei rund vierzig Kindern dann auch mal eben 18.000 Euro, aber das nur nebenbei.

Solche Geschichten und dass weniger muslimische Schüler einen ordentlichen Schulabschluss machen, das ist das eine. Schlimmer sind Zwangsverheiratungen, Ehrenmorde und „Friedensrichter“, mit denen im Fall krimineller Handlungen unsere Justiz weiträumig umfahren wird – und dass „Du Jude!“ inzwischen eine gängige Anmache auf deutschen Schulhöfen ist. Noch schlimmer ist die Tatsache, dass 90 Prozent der jugendlichen Intensivtäter in Berlin Türken und Araber sind; wer weiß, wie viele von denen Gefallen an IS-Hinrichtungsvideos finden, Attentate wie die in London, Madrid, Paris, Toulouse oder Kopenhagen begrüßen oder gar selbst als „Heilige Krieger“ nach Syrien oder in den Irak gehen – einige Hundert sollen es bisher sein. Na, viel Freude dann mit den Rückkehrern. Berichte, dass auch IS-Kämpfer sich unter die „Flüchtlinge“ mischen, sollten eigentlich sämtliche Alarmglocken schrillen lassen.

Wobei die bereits real im Land existierende Gewalt das Problem Nummer eins ist. Kommt es irgendwo zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen zwei „Großfamilien“, so ist jedem, der sich seine Schnürsenkel selbst binden kann, klar, dass hier nicht die Meyers gegen die Schmidts antreten. Gibt es mal wieder eine Massenschlägerei oder auch Messerstecherei im Columbiabad in Berlin-Neukölln, muss man über die Täter nicht lange spekulieren. Das „Culle“, das „berüchtigtste Freibad Deutschlands“ (SZ), wird nicht zufällig Islamabad genannt, denn 90 Prozent der Besucher haben einen Migrationshintergrund: Araber, vor allem Libanesen, und Türken (11). „Wo ist die Ratte, isch ficke sein Leben, walla!“ – das ist der raue, aber herzliche Umgangston dort. Über das Antikonfliktteam, das T-Shirts mit der Aufschrift „Bleib cool am Pool“ trägt, lachen sich die Zielpersonen natürlich krumm und bucklig.

Sind alle so? Natürlich nicht. Ich zum Beispiel kenne gut integrierte Deutsch-Türken, überzeugte Kemalisten, die über jene (Originalton!) „Ghetto-Türken“ lästerten, als gäbe es kein Morgen mehr. Tragisch, dass sie hier von den Leuten eingeholt werden, die sie schon in der Heimat nicht ausstehen konnten. Aber die gibt es nun mal bereits hier, und wir werden sie nicht mehr los. Das sind diejenigen, die bei den letzten türkischen Wahlen zu mehr als 50 Prozent für Erdoğan gestimmt haben – in der Relation mehr, als Türken es in der Heimat taten. Ich kann nicht behaupten, dass mir das diese Leute sympathischer macht.

Müssen wir jetzt noch über die rechtsfreien Räume reden, in denen die Polizei sich schon lange nicht mehr blicken lässt? Über den Schwarzfahrer in der S-Bahn, der den Kontrolleur erst anlügt („Karte vergessen“), dann anherrscht („Fass´ misch nisch an!“) und dann seelenruhig zum Ausgang schlendert, weil die eingeschüchterte Kartoffel sich der offen zur Schau gestellten Bereitschaft zur Gewalt beugt? Über den Miri-Clan in Bremen und die zwölf mafiösen Großfamilien libanesischer, palästinensischer und ostanatolischer Herkunft in Berlin mit 50 bis 500 Mitgliedern, die unzählige Male mit Drogen- und Waffenhandel, mit Erpressung, Raub, Zuhälterei und Mord auffällig geworden sind?

Brauchen wir wirklich noch mehr Leute dieses Schlages? Müssen wir die Probleme totschweigen, nur damit das rechtsextreme Pack keine Munition erhält? Warum halten sich ausgerechnet die Linken bedeckt, wenn ihre Schützlinge auf ihre ureigensten Anliegen – Toleranz bis zum Anschlag, Minderheitenrechte, Gleichberechtigung der Geschlechter, angeblich auch der Kampf gegen den Antisemitismus – pfeifen? Ahnen die überhaupt, dass Muslime von einer „Ehe für alle“ rein gar nichts halten? Welchen Weg wird diese Gesellschaft gehen, wenn wir zulassen, dass sich zahllose Einwanderer nicht an unsere Normen und Werte gebunden fühlen?

Die stets toleranten Dänen haben inzwischen die Reißleine gezogen. Als herauskam, dass drei Viertel der muslimischen Zuwanderer von der Stütze leben, also von der arbeitenden Bevölkerung alimentiert werden, und als dann Mitte Februar ein Islamist ein Attentat auf ein Kulturzentrum verübte und am Tag darauf vor der Synagoge ein Wachmann erschossen wurde, war der Spaß irgendwann vorbei. „Ihr seid nichts Besonderes!“ rief ZEIT online den vermeintlich weit nach rechts abgedrifteten Dänen nach den letzten Wahlen zu, als hätten die Leute aus Daffke oder aus irgendwelchen finsteren nationalistischen Motiven ihre Wahlentscheidung getroffen. Dabei haben sie einfach nur die Nase voll. Ihre in aller Welt berühmte Toleranz war aufs Schäbigste ausgenutzt und missbraucht worden, und jetzt war Schluss mit unlustig, ob der Nachbar im Süden nun „Rechtspopulismus“ wittert oder nicht. Fragt sich nur, wann dem selbst mal ein Licht aufgeht.

(1)

http://www.rp-online.de/politik/nrw-zusaetzlich-206-millionen-euro-fuer-fluechtlinge-aid-1.5086906

(2)

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-11/fluechtlinge-bundesrat-kommunen-finanzierung

(3)

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/dachau/markt-indersdorf-ein-gefuehl-von-ohnmacht-1.2500137

(4)

http://mobil.wochenblatt.de/nachrichten/altoetting/regionales/Fluechtlingsfamilie-naechtigt-vor-Burghauser-Polizeidienststelle;art22,317036

(5)

http://www.welt.de/regionales/bayern/article143892728/Hohe-Kosten-fuer-unbegleitete-minderjaehrige-Fluechtlinge.html

(6)

http://www.express.de/bonn/kommunen-in-not-stadt-wirft-achtkoepfige-familie-aus-ihrem-haus,2860,30882436.html

(7)

http://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/videos-und-manuskripte/islamisten-dinslaken-100.html

(8)

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-04/fluechtlinge-muslime-christen-boot-mittelmeer-verbrechen

(9)

http://www.welt.de/regionales/berlin/article141919327/Bei-Muslimen-ist-Schwimmen-nicht-so-ueblich.html

(10)

http://www.spiegel.de/schulspiegel/burkini-lehrerin-ueber-ganzkoerperschwimmanzuege-fuer-muslime-a-921160.html

(11)

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/42180/Nass-und-Gewalt

Unbedarfte Willkommenskultur

Eine Ergänzung zum Focus mit dem Titelthema: „Falsche Flüchtlinge“

focus

Ich bin über einen weiteren Artikel in diesem Focus gestolpert. Darin wird über das Pro- und Contra einer Willkommenskultur zur Duldung/Ansiedlung von Kulturfremden diskutiert. Total offen wird beiden Seiten die Möglichkeit gegeben, Argumente vorzubringen. Es durfte sogar offene Kritik angesprochen werden:

„[Die Gegner] sind erbost über die – aus ihrer Sicht – unbedarfte Willkommenskultur. Sie fühlen sich nun bestätigt [und] warnen schon seit Jahren vor allzu romantischen Vorstellungen.“

Am Ende des Artikels sind Befürworter, Gegner, Opfer und besorgte Bürger zur Sprache gekommen. Es wurden konkrete Maßnahmen entwickelt, um das Problem in einer für die Gemeinschaft akzeptablen Lösung in den Griff zu bekommen.

Leider ging es da um „nur“ um wilde Wölfe in Deutschland. Bei anderen kulturfremden Menschen darf man nicht mit Argumenten kommen, das wäre nämlich politisch nicht korrekt. Und das geht in Deutschland nicht, wegen… Sie wissen schon.

Falsche Flüchtlinge

Was ist denn das für ein politisch unkorrekter Titel im Focus?

Focus Titel

Focus Titel

„Die Wahrheit über falsche Flüchtlinge. Sie sind in Not. Sie kommen vom Balkan. Aber sie haben keine Chance auf Asyl. Und den echten Flüchtlingen schaden sie.

Da kommt man ja aber mit dem ganzen Neusprech durcheinander. Es gibt also falsche und echte Flüchtlinge. Im Text wird dann klargemacht, dass die Balkan-Flüchtlinge kein Anspruch auf Asyl haben, aber aufgrund der überforderten Bürokratie schon mal paar Monate vergehen, bis sie zur Ausreise aufgefordert werden. In der Zeit gibt es Geld und medizinische Versorgung wie sie jeder gesetzlich Versicherte in Deutschland erhält. Anschließend reisen sie aus, denn dann dürfen sie es darauf wieder probieren. Kostet ziemlich viel Staatsknete, aber wie sagt der Chefredakteur so schön:

„Auch viele Flüchtlinge, die in unsere Sozialsysteme einwandern, kommen aus persönlicher Not. Wie der bosnische Vater, der für seine kranke Tochter in dem unterentwickelten Balkanland keinen Arzt fi ndet und deshalb in Deutschland Asyl beantragt. Er weiß sogar, dass sein Antrag keine Chance hat. Er kommt trotzdem, und ich würde es auch so machen.

Offensichtlich ist nicht nur die Regierung orientierungslos. Und weiter im Text: Die Flüchtlinge sind sich untereinander nicht grün. Ob das auf der Straße später auch bei reinen Argumenten bleibt?

Hinter Ganić [einem Balkan-Flüchtling ohne Asylanspruch] steht eine Palästinenserin. Sie hat ihre Schwiegereltern nach Deutschland geholt. Der Schwiegervater benötigt nach einer Lebertransplantation dringend Medikamente. Er hat gute Chancen, bleiben zu dürfen. Mitgefühl mit den Balkanflüchtlingen ist der 28-Jährigen fremd. Hier würden Unmengen von Menschen aufgenommen, die Hilfe nicht benötigten und die Ämter überfordern würden. „Die haben keine Chance auf Asyl, trotzdem erhalten sie Geld. Das ist ein völlig falscher Anreiz“, schimpft sie.“

Importierte Armut, Krankheit und Kriminalität. Zum Glück drucken wir das Geld ja derzeit, da muss ich mir als arbeitender Steuerzahler keine Gedanken machen.

Spiegel desinformiert

Der Spiegel hat das Flüchtlingsthema zum Titel gemacht:

spiegel

Der Titelbericht sieht so aus:

spiegeltitel

Was sieht man: Krausköpfige kleine Negerlein, die einfach nur Hunger haben. Und wenn sie erst mal in den Containern wohnen, werden glückliche Familien daraus, denen das einfache Leben mit sich selbst gut genug ist.

Was steht drin:

  • 500.000 Menschen flohen damals vor Hitler ins Ausland
  • nach dem Krieg flohen 13 Mio. Deutsche vor der Roten Armee in Richtung Westen
  • in den Aufbaujahren kamen Italiener und Türken
  • hohlköpfige Nazis zünden Gebäude an

Was wird suggeriert:

  • wir brauchen diese Menschen für unsere Demografie
  • diese Menschen sind Facharbeiter
  • protestierende Anwohner stehen politisch dem rechten Lager nahe

Was steht nicht drin: Das es überwiegend junge Männer sind, die als „alleinreisende Flüchtlinge“ kommen und schnell Geld verdienen wollen, Integrationsprobleme, Anstieg der Kriminalität wie z.B. die jungen farbigen Drogenverkäufer vor der Roten Flora, die es angeblich nicht gibt, weil es sie nicht geben darf. Und die so frech sind, einen fürs Verkaufsgespräch auch mal am Ärmel zu zupfen, wie es sonst nur die Nutten auf dem Kiez tun.

Was wird nicht diskutiert: WARUM es in den Ländern überhaupt Krieg gibt, wer ihn angefangen hat, warum der Westen diesen Krieg nicht beendet. Warum wir an den Symptomen herumdoktorn und nicht die Ursache abschaffen.

Was erfährt man sonst noch: Was in den Heimen so verbaut wird…

„Sogar Stehtoiletten aus Edelstahl, wie man sie aus Mittelmeerländern kennt und wie Menschen aus diesen Ländern sie gewohnt sind.“

Was vor dem Einzug auf uns zukommt…

„Der neue Trakt ist noch nicht bezogen, er soll zum 1. August fertig werden. Deshalb patrouilliert seit sechs Wochen Tag und Nacht ein Wachdienst auf der Baustelle. Falls einer zündeln will, bevor die ersten Asylbewerber dort einziehen.“

Und es wird eine rhetorische Frage gestellt:

„Und was, wenn noch viel mehr Asylbewerber kommen?“

Machen wir es doch wie immer, lassen wir es einfach mal auf uns zukommen, warten wir es doch einfach mal ab. Unsere Gutmenschen sollen sich noch ein wenig an ihren neuen Aufgaben als Helferlein erfreuen, nämlich Bücherhalle organisieren und Spenden sammeln. Und unsere Regierung ist orientierungslos, die passen sich später einfach der Realität an. Blöd nur für die, die mittendrin wohnen, den ganzen Tag arbeiten und trotzdem nicht genug Geld haben, um sich irgendwo anders wie in Poppenbüttel oder Blankenese mit besonderem Polizeischutz ein schönes Leben zu machen.

Bild desinformiert

Von dem Boulevard-Blatt „Bild“ erwartet man nichts anderes, aber keine andere Publikation ist derartig dumm auf die Pressemitteilung von Block hereingefallen:

„Vorbildlich: Das Unternehmen will die Gebäude selbst herrichten.“

bild

 

 

 

Selbst das Werbeblättchen „Wochenblatt“ hat noch mal nachgefragt:

„Die von der Stadt übernommenen Kosten betragen rund eine Million Euro.“

wochenblatt

Der Umbau kostet 1 Million Euro und wird natürlich vom Steuerzahler bezahlt. Block „koordiniert“ die Arbeiten, sprich: beauftragt seine Haus- und Hofdienstleister. Ausschreibung der Arbeiten? Fehlanzeige, muss nicht sein, dafür hat man ja die Block Bau+Technik GmbH, wozu noch ausschreiben den Millionenauftrag, wenn man einen Eugen Block hat?

Lustiges Detail am Rande: In dem „Bild“ Artikel wird über Anwohnerproteste im reichen Stadtteil Poppenbüttel berichtet, in dem auch Eugen Block mehrere Grundstücke zur großen Block Residenz verwandelt hat. Erinnerung: Hier in Barmbek werden erst Fakten geschaffen, die Information der Anwohner erfolgt dann „nach den Sommerferien“.

 

Der NDR desinformiert

So wird falsch informiert und der Bürger abgelenkt: In dem Artikel des gebührenfinanzierten NDR heißt es, dass Eugen eine Unterkunft „stellt“. Das klingt nach „zur Verfügung stellen“, dazu assoziiert der Leser sofort „kostenlos“. Und das ist auch beabsichtigt, denn Eugen will nicht nur Geld verdienen, sondern auch als guter Mensch in Erinnerung bleiben.

NDR

Screenshot der NDR Berichterstattung

Aber der NDR lügt nicht, er sagt nur nicht die komplette Wahrheit. Die Redaktion ist dankbar für die vorformulierte Meinung, die aus der Marketingabteilung der Block Gruppe bekommt. Und zum Thema Flüchtlinge ist die Bevölkerung schon unruhig genug, da kann ein wenig mehr Desinformation nicht schaden.

In der Presseerklärung der Block Gruppe wird Eugen persönlich zitiert:

„Christliche Nächstenliebe drückt sich nicht nur darin aus, den aus großer Not Geflohenen eine Unterkunft anzubieten“, so der überzeugte Christ, „sondern vor allem darin, wie wir die Menschen in unserer Mitte aufnehmen. Ich möchte helfen, dass die Integration von Flüchtlingen besser funktioniert, dass die Vernetzung mit der Nachbarschaft gelingt und dass wir menschliche Not lindern.

Der Hinweis auf seine Religion und die Nächstenliebe ist ebenfalls reine Ablenkung. Es sei denn, man betrachtet bereits den Willen eines Vermieters, sein Objekt gegen Entgelt zu überlassen, als „Bereitstellung“ und „Nächstenliebe“. Na dann, Eugen, danke schön im Namen der Menschheit.

Tatsächlich kostet der Umbau 1 Million Euro und wird vom Steuerzahler aufgebracht. Nicht von Eugen.

Die Höhe der monatlichen Mietzahlung ist unbekannt, dürfte aber auskömmlich sein. Und er geht kein Risiko ein: Das Gebäude wird nach den Flüchtlingen abgerissen, die Abnutzung / Abwohnung der Immobilie trifft ihn nicht (im Gegensatz zu anderen Vermietern), die Abrisskosten hätte er ohnehin gehabt. Versichert ist der alte Kasten sicherlich auch nicht mehr, dafür tritt dann wohl die Stadt Hamburg ein. Und wenn ich Eugen wäre, hätte ich auch mit der Stadt ausgemacht, dass nach den Flüchtlingen kein sozialer Wohnungsbau mit Mietpreisbindung erfolgt, nach so viel Wohltätigkeit muss Eugen ja auch mal wieder ans Geldverdienen denken, der alte christliche Wohltäter.

 

 

Arme Eigentümer…

In unserem Hinterhof befand sich früher das Lager von Glawe, dem Spielautomatenbetreiber. Irgendwann zogen die aus und es wurde still im Hinterhof, bis an den Wochenenden häufig Menschen mit einem Immobilienprospekt durch die Gegend wanderten. Ein Bauprojekt war geplant und so wurde im Barmbeker Hinterhof ein Betonkasten hochgezogen (das ist nicht abwertend gemeint, aber hübsche Architektur sieht anders aus).

Ich fand die Preise ziemlich überteuert, jedenfalls für eine Hinterhofwohnung mit Blick auf Hauswände. Heute leben einige Familien dort, die Tiefgarage kann vom Auto aus geöffnet werden und in der Zufahrt steht der Zugang-verboten-Hinweis auf das Privatgrundstück – der normale Spießertraum in einer Großstadt halt, Windeln und/oder Kindertraining, Leasing- und Hypothekenraten und dem normalen Hamsterrad im täglichen Job…

Ihr tut mir Leid, liebe Nachbarn. Nein, nicht wegen dieser Spießerkiste… wegen der jungen Kinder und des hochpreisigen Eigentums. Immobilien sind leider ziemlich unbeweglich und glaubt ihr wirklich daran, dass das Flüchtlingsheim in 2 Jahren wieder verschwunden ist?

Ein sehr schöner Leserbrief dazu auf Zeit Online:

„Die unmittelbaren (!) Anwohner sind allerdings unabhängig von ihrer Einstellung gekniffen. Sie haben egal in welcher Gegend eine Wertminderung von minimal 25 Prozent. Und bevor jetzt alle lästern: Einfach mal überlegen, wie ihr selbst reagieren würdet, wenn eure finanzierte Immobilie anstatt 400.000 nur noch 300.000 wert ist – man aber noch 360.000 abbezahlen muss.

Der Wertverlust ergibt sich übrigens, weil niemand – auch die Foristen hier nicht – den gleichen Preis mit Unterkunft in der unmittelbaren Nachbarschaft zahlen würde, wie ohne. Wenn es ums Geld geht, gibt es keine migrantenfreundlichen Käufer. Das hört sich jetzt böse an, ist aber nur eine Feststellung.“

Und was sagen die Gutmenschen von www.welcome-to-barmbek.de dazu?

Manche Anwohner sagen: Wir wollen kein Flüchtlingsheim, weil unser Haus dann an Wert verliert.
Richtig ist: Wohnungen für Flüchtlinge machen es allen Seiten leichter.

Sie sagen… nichts. Sie faseln, haben keine Argumente und offensichtlich keinen ökonomischen Verstand.

Flüchtlingsheim Hufnerstraße 51

Blockbrief

Herr Block informiert die Mietlinge und darf um freundliche Aufnahme der Flüchtlinge bitten.

Drei Wochen nach der Pressemitteilung bekommen dann auch die Anwohner mal eine Information. Und wieder wird der Patriarch des Unternehmens sehr gelobt:

„…hat sich Herr Block entschlossen, der Situation der Flüchtlinge Rechnung zu tragen. Um den aus großer Not Geflohenen nicht nur Unterkunft anzubieten, sondern auch die Integration in unserer Mitte zu unterstützen, wird die Hufnerstraße…“

Da die Stadt Hamburg monatlich Miete zahlt (=Steuergelder), trägt Herr Block mit der Vermietung seiner Immobilie primär seinem Vermögen Rechnung. Das ist auch nicht verwerflich, aber bitte bitte unterlasst doch die Lobpreisung eines Geschäftsmannes. Der Mann hat viel erreicht, will er jetzt am Ende seines Lebens unbedingt noch als Wohltäter gesehen werden?

Und weiter: „Wir dürfen Sie bitten, die Flüchtlinge ebenfalls mit offenen Armen in Ihrer Nachbarschaft zu begrüßen.“

Auf das ‚ebenfalls‘ bin ich gespannt. Was Eugen Block sich persönlich so für Integrationsmaßnahmen einfallen lässt. Bekommen Sie einen Gutschein für einen kleinen Hamburger? Oder bekommen sie einen Job als prekär beschäftigter Burgerwender in seinen Restaurants?

Heute morgen hieß es im Radio, dass die Betreuer von „Fördern und Wohnen“ schon mal angemeldet haben, dass sie nicht über ausreichend Personal in Hamburg verfügen. Da ist dann ja auch schon mal ein Schuldiger gefunden, wenn es später mit der Integration vor Ort nicht so klappt, dann sagt man einfach, es gab nicht genug Steuergeld für die Betreuung, also sind die Bürger schuld.

Kryptisch der letzte Satz: „Grundsätzlich sollen die im Übrigen bestehenden Planungen zum Wohnungsbau fortgeführt werden.“